Valkyries nutzen die letzte Chance zum spektakulären Sieg

Am Sonntag, 23.8.2020, fand die viel zu kurze und ergebnismäßig etwas ernüchternde Saison für die Kufstein Valkyries ein versöhnliches Ende.
Die Bedingungen waren nicht optimal, das Roster war ausgerechnet beim Heimspieltag mit 10 Damen dünn besetzt, dazu verletzte sich Leonie Geiken in Folge eines Hit by Pitches und auch um Catcherin Bianca Mauracher sah es zeitweise nicht gut aus.
Das erste Spiel ging recht spektakulär los, auf einen 3-Run-Homerun von Sharx-Urgestein Birgit Grass antwortete Bianca Mauracher mit einem gewaltigem Hit auf das Dach des Tennisstüberls. Damit war dann aber auch die erste Aufregung vorbei. Im dritten Inning erkämpften sich die Valkyries noch zwei weitere Pünktchen, danach gelang leider nichts Zählbares mehr.
Der Umpire hatte die Zone für Pitcherin Lea Dibiasi eng gesteckt und die Sharx suchten sich die schönsten Pitches aus, die die Defense zuweilen in Unsicherheiten brachte. So konnten die Sharx davonschwimmen und im 6. Inning das Fangnetz mit 10:3 einholen.
Im zweiten Spiel lief zunächst alles besser, die Kufsteiner Offense hatte sich auf die routinierte Dani Reiter schnell eingeschwungen und ging in Führung, während die Defense hinter Battery Maria Koller (P) und Lea Dibiasi (C) (ja, meist kennt man es andersherum, aber die beiden sind echt flexibel) ihre Plays machten. Doch sei es Nervosität, Überheblichkeit oder schlicht ein Hang zum Drama, das Blatt wendete sich, die einfachen Aus gegen die jungen Spielerinnen der Shary gelangen nicht mehr, während das Dornbirner Stammpersonal mit weiten Schlägen die Punkte nach Hause holte.
Die Walküren dagegen kamen mit der inzwischen als Pitcherin eingewechselten Jennifer Bühler irgendwie nicht mehr gut zurecht, zu viele fangbare Pop-Ups produzierten keine Runs mehr. So war die komfortable Führung auf einmal verspielt, die Damen lagen jetzt sogar mit einem Punkt hinten.
Doch das Team stemmte sich jetzt mit allen Mitteln gegen die Niederlage, die Blöße ausgerechnet auf heimischem Territorium im allerletzten Spiel wollte sich niemand geben. Lea Dibiasi brachte sich also durch einen Triple gleich in optimale Position und scorte auf einen passed ball – der Ausgleich! Maria Koller dachte sich dann: Kann ich auch! Und presste mit einem aggressiven Steal ebenfalls auf einen passed ball den ersehnten Punkt rein.
Im Fazit hätte es das Drama nicht gebraucht und es finden sich natürlich Optimierungsmöglichkeiten. Insgesamt zeigte das Team aber an diesem Spieltag seine beste Leistung. Die Defense agierte viel besonnener, die Offense war überhaupt wieder da, es gab gute Hits und schönes aggressives Baserunning. Dazu ein unglaublicher Kampfgeist, der bei den bisherigen Spieltagen in dem Ausmaß noch nicht spürbar gewesen ist.
Insgesamt war eine Leistungssteigerung von Spieltag zu Spieltag erkennbar, doch in der besonderen Saison 2020 sind die Damen wohl etwas spät angekommen.
Jenseits der nackten Ergebnisse zeigen sich aber viele positive Tendenzen, die jüngeren Spielerinnen sind in neue Rollen auf und auch abseits des Spielfeldes hineingewachsen und haben Verantwortung übernommen. Auch bei einem Vergleich zum letzten Jahr fällt viel Positives auf, z.B. dass Niederlagen oder auch persönliche Fehler viel professioneller verarbeitet werden. Die personelle Situation bleibt natürlich herausfordernd, denn der Umbruch ist noch nicht geschafft. Mittelfristig können sich die Damen aber sehr wohl in der ASL etablieren, zumal es nicht an Nachwuchs fehlt.

Text von Ira Paulat

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